Von der Idee bis zur Förderung

Der Wegweiser für Mutige Der Wegweiser für Mutige 14 NRW.BANK NRW.BANK 15 Eigenkapital stärken Eine gute Eigenkapitalausstattung wirkt sich positiv auf die Bonität des Unternehmens aus. Und die Bonität entscheidet über den Zinssatz und bestimmt damit die Finanzierungskosten sowie den Spielraum für weitere Finanzierungen. Bei vielen Unternehmen ist jedoch die Eigenkapitaldecke sehr dünn. Hier können Förder­ programme in Form von Nachrangdarlehen helfen. Nach- rangdarlehen haben eigenkapitalähnlichen Charakter und stärken so die wirtschaftliche Eigenkapitalbasis des Unternehmens. Zudem sind die Hausbanken gegenüber der Förderbank von der Haftung für diese Darlehen freigestellt. Im Gegenzug treten sie im Insolvenzfall im Rang hinter die Forderungen der anderen Fremdkapital­ geber zurück. Obendrein muss der Darlehensnehmer keine Sicherheiten stellen. Vorhandene Sicherheiten können also zur Absicherung des weiteren Fremd­ kapitalbedarfs genutzt werden. Die Eigenkapitaldecke kann besonders bei kapital­ intensiven Start-ups auch durch Wagniskapitallösungen gedeckt werden. Mehr dazu finden Sie auf den Seiten 24 ff. und im Anhang ab Seite XII ff. Mangelnde Sicherheiten ausgleichen Für Förderdarlehen haftet die Hausbank gegenüber der Förderbank. Dafür verlangt die Hausbank vom Fördernehmer entsprechende Sicherheiten. Insbesondere Existenzgründer können aber Förderdarlehen nur selten vollständig durch eigene Vermögenswerte absichern. Damit die Finanzierung des Vorhabens nicht an mangelnden Sicherheiten scheitert, entlasten Förderprogramme mit Haftungsfreistellungen und Bürgschaften der Bürg- schaftsbank NRW die Hausbank von großen Teilen des Risikos. Mit dieser Risikoentlastung ist die Hausbank eher bereit, das Vorhaben zu finanzieren. Außerdem wird auf diese Weise der Finanzierungsspielraum der Hausbank erweitert. Die Verpflichtung, das Darlehen vollständig zurückzuzahlen, bleibt jedoch in vollem Umfang bestehen. Welche Finanzierung ist die richtige? Wie wird sie gefördert? Die drei wesentlichen Förderansätze 3: Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit müssen gründlich vorbereitet werden. Die STARTER- CENTER NRW unterstützen Existenzgründer dabei mit Rat und Tat. Ist ein Businessplan erstellt, können Gründer daraus ableiten, welcher Förderansatz der richtige für sie ist – und welche Art von Förderung sich für sie eignet. Die drei wesentlichen Förderansätze sind: Darlehen mit besonders gün­ stigen Zinsen, Darlehen mit Risikoteilung und Darlehen, die die Eigenkapitaldecke stärken. Unter be­ stimmten Voraussetzungen sind außerdem Zuschüsse möglich. 2: 1: Zinsen optimieren Günstige Zinsen senken die Finanzierungskosten und schonen so die Liquidität. Lange Laufzeiten und tilgungsfreie Jahre zu Lauf­ zeitbeginn zählen ebenfalls zu den Vorteilen von Förderdarlehen. Was können Gründer und junge Unternehmen von einem Beratungsgespräch erwarten? Wir informieren und beraten über Fördermöglich­ keiten und geben Hinweise und Rückmeldung zu den Unternehmensunterlagen. So können sich die Gründer besser auf das Gespräch mit der Hausbank vorbereiten. Und selbstverständlich weisen wir auch auf die Angebote unserer Partner hin, seien es die STARTERCENTER NRW, die IHKs und HWKs, die Bürgschaftsbank NRW oder die Wirtschafts­ förderungsgesellschaften in den Regionen. Wonach wird am meisten gefragt? Viele Anfragende möchten zunächst vor allem wissen, welche Förderprogramme sich für ihr Vorhaben eignen. Im Gespräch wird dann oft deutlich, dass noch grundlegenderer Beratungs­ bedarf besteht, zum Beispiel beim Konzipieren des Vorhabens oder bei der Erstellung des Businessplans. Auch das sind wichtige Themen, zu denen wir intensiv beraten, denn eine fundierte Präsentation des Gründungsvorhabens bei der Hausbank steigert die Chancen auf eine Finanzie­ rungszusage erheblich. Welche weiteren Leistungen bieten Sie für Existenzgründer und junge Unternehmen an? Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir auch eine Reihe von Informationsveranstaltungen, Seminaren und Workshops an. Unter www.nrwbank.de/veranstaltungen werden alle Termine veröffentlicht. KURZGESPRÄCH Ingrid Hentzschel Leiterin Hausbanken- und Fördernehmerberatung Beratung bei der NRW.BANK

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