Wohnungsmarktbericht NRW 2017

Wohnungsmarktbericht NRW 2017  33 32 Wohnungsmarktbericht NRW 2017 Anspannung der Wohnungsmärkte Anspannung der Wohnungsmärkte 29 Ausgenommen von dieser Entwicklung sind die Strompreise. Mieter mit Nachtspeicherheizung profitieren also nicht von günstigeren Energiepreisen. 30 Der Verbraucherpreisindex stützt sich in weiten Teilen auf Mieten in bestehenden Verträgen und nivelliert regionale Unterschiede. Zur Analyse der Nettomieten wird er deshalb hier nicht genutzt. 31 Veröffentlicht 2016 (Datenstand 2014). 32 Der höhere Betrag gilt für Wohnungen mit Aufzug, Hausmeister und Gartenpflege. Kleine Wohnungen werden nicht nur in den Universitätsstädten, sondern auch vielen Kreisen teurer Am höchsten liegen die Preise derzeit in der Rheinschiene (mit Umland), Münster, Aachen und den Hochschul- kreisen Paderborn und Siegen-Wittgenstein (Abb. 2.5.8). Dass die Nachfrage aber auch außerhalb der Groß- und Universitätsstädte zunimmt, zeigen die relativ hohen Mietsteigerungen in einigen Kreisen in Münsterland und Niederrhein (Abb. 2.5.7). Diese Preisentwicklung verschlechtert die Versorgungs­ chancen für Alleinstehende insbesondere in den Groß- städten, wo diese die größte Haushaltsgruppe stellen. Ähnliches gilt aber auch für die wirtschaftsstarken Kreise mit ihrer vom Einfamilienhaus geprägten Gebäudestruktur, wo das Angebot kleiner Wohnungen noch schmaler ist. Nebenkosten entwickeln sich zuletzt moderater Gerade für Haushalte mit niedrigem Einkommen hat neben der Nettokaltmiete auch die Entwicklung der Wohnnebenkosten eine besondere Bedeutung. In der Vergangenheit war die „zweite Miete“ immer wieder ein kostensteigernder Faktor. Verteuerungen bei kommu- nalen Gebühren, die in die kalten Betriebskosten ein­ fließen, besonders aber bei den Heizkosten, haben deren Anteil an der Gesamtmiete in die Höhe getrieben. Diese Phase scheint allerdings vorbei zu sein: Seit 2013 sind die Preise für Haushaltsenergien 29 – und damit die Heiz- kosten – nach langem Anstieg wieder rückläufig und haben zuletzt wieder das Niveau vom Beginn des Jahr- zehnts erreicht (Abb. 2.5.9). Im Saldo sind sie in den Abb. 2.5.6: Entwicklung der Angebotsmieten für verschiedene Wohnungsgrößen in Nordrhein-Westfalen Daten: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de , vor 2012 IDN ImmoDaten) NRW.BANK 2017 €/m 2 netto kalt 1 Zimmer/Apartment 3 Zimmer > 3 Zimmer Mittelwert Wiedervermietung Miet-Einfamilienhaus 2 Zimmer 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 9,50 9,00 8,50 8,00 7,50 7,00 6,50 6,00 5,50 5,00 4,50 4,00 0 Nettokaltmieten kalte Nebenkosten Haushaltsenergien ggf. Kosten für Aufzug, Gartenpflege kalte Betriebskosten (ohne Aufzug) kalte Nebenkosten Heizung Warmwasser warme Nebenkosten NRW-Mittelwert Wiedervermietung Nettokaltmiete Abb. 2.5.9: Entwicklung der Preisindizes für Lebens­ haltungskosten und Wohnkosten in Nordrhein-Westfalen 160 150 140 130 120 110 100 90 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Daten: IT.NRW (Verbraucherpreisstatistik), bearb. NRW.BANK 2017 Abb. 2.5.10: Durchschnittlicher Anteil der Wohnneben- kosten an der Gesamtmiete in Nordrhein-Westfalen 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 2014/2016 Daten: Mieterbund (DMB) NRW (Betriebskostenspiegel 2014/2016) empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de ) NRW.BANK 2017 vergangenen zehn Jahren dennoch rund 20 Prozent stärker gestiegen als Nettomieten 30 und kalte Betriebs­ kosten, die sich ähnlich entwickelt haben wie der Gesamt- preisindex. Dem aktuellen Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes für Nordrhein-Westfalen 31 zufolge kommen zur Nettokaltmiete im Schnitt kalte Nebenkosten 32 von 1,46 bis 1,92 €/m 2 an sowie Heiz- und Warmwasser­ kosten in Höhe von 1,27 €/m 2 , in der Summe also bis zu 3,20 €/m 2 (Abb. 2.5.10). Bei der Bewertung der Wohnungsversorgung einkommensschwacher Haushalte ist allerdings zu berücksichtigen, dass der energetische Standard älterer Wohnungsbestände mit günstiger Nettomiete niedriger ist und die Heizkosten damit deutlich höher ausfallen können. Das gilt natürlich auch für selbst genutztes Wohneigentum. Abb. 2.5.7: Entwicklung der Angebotsmieten für 1-Zimmer-Wohnungen/Apartments 2006–2016 (netto kalt) Anstieg um bis zu +0,50 €/m 2 (8) +0,51 bis +0,80 €/m 2 (13) +0,80 bis +1,10 €/m 2 (13) +1,10 bis +1,40 €/m 2 (11) über +1,40 €/m 2 (max. +2,30 €/m 2 ) (8) NRW (gewicht.): +1,40 €/m 2 Daten: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de , vor 2012 IDN ImmoDaten) NRW.BANK 2017 Abb. 2.5.8: Mittlere Miete 2016 für 1-Zimmer- Wohnungen/Apartments (Angebotsmieten, netto kalt) bis 6,00 €/m 2 (7) 6,01 bis 7,00 €/m 2 (27) 7,01 bis 8,00 €/m 2 (9) 8,01 bis 9,00 €/m 2 (6) über 9,00 €/m 2 (max. 11,10 €/m 2 ) (4) NRW (gewicht.): 8,46 €/m 2 Daten: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de ) NRW.BANK 2017 Index (Basisjahr 2005 = 100) €/m 2

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